KI ist gekommen, um zu bleiben! Umso wichtiger ist es, dass sich Lehrkräfte Möglichkeiten überlegen, mit dieser neuen Technologie umzugehen und Schüler*innen an diese Thematik heranzuführen. Dabei können einfache KI-Spiele bzw. Webseiten helfen, die einen guten und vor allem niederschwelligen Zugang bieten. Hier stelle ich meine Lieblingstools für meinen Unterricht vor.
Thispersondoesnotexist
Der Name der Website Thispersondoesnotexist.com ist Programm! Der einzige Zweck dieser Website ist es nämlich, bei jedem Neuladen der Seite ein neues komplett KI-generiertes Bild anzuzeigen. Die Seite beweist eindrucksvoll, wie gut es mittlerweile möglich ist, Porträtfotos von fiktiven Personen zu erstellen. Es ist sogar möglich, Geschlecht, Alter und Ethnie anzupassen. Die Technologie dahinter wurde von dem Chip-Hersteller Nvidia entwickelt.
Die Website dient dazu, das Bewusstsein für diese Technologie zu schärfen und einige Beispiele für die generierten Gesichter zu zeigen. Durch eine Auseinandersetzung mit dem Thema “künstliche Personen” eignet sich die Seite deshalb ideal als Stundeneinstieg oder als Ausgangspunkt für eine Diskussion zu dem Thema.
Which Face is real?
Whichfaceisreal.com funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, wie Thispersondoesnotexist, geht aber noch einen Schritt weiter. Es ist eine Website, die dich herausfordert, echte Gesichter von computergenerierten zu unterscheiden. Die Seite präsentiert dir zwei Gesichter: eines ist real, das andere wurde von künstlicher Intelligenz (KI) generiert. Deine Aufgabe ist es, das echte Gesicht zu identifizieren.
Die Technologie hinter dieser Website nutzt entweder Bilder, die mithilfe der StyleGAN-Software von thispersondoesnotexist.com generiert wurden, oder echte Fotografien aus dem FFHQ-Datensatz von Creative Commons und gemeinfreien Bildern.
Die Idee hinter Whichfaceisreal.com ist es, den Menschen beizubringen, wie sie Fälschungen erkennen können, die von Computern erstellt wurden. Es ist ein unterhaltsamer Weg, um das Bewusstsein für die fortschreitende KI-Technologie zu schärfen und gleichzeitig zu verstehen, wie realistisch generierte Gesichter heutzutage aussehen können.
AI or not AI? Can you spot the Difference?
In diesem Artikel auf CNET geht es darum, ob du echte Fotos von computergenerierten Bildern unterscheiden kannst. Die Website präsentiert eine Galerie von Bildern, bei der du herausfinden musst, welches Bild “echt” ist und welches von künstlicher Intelligenz (KI) generiert wurde. Die Antwort wird in der Bildunterschrift für das jeweils nächste Foto gegeben.
Es ist eine unterhaltsame Möglichkeit, das Bewusstsein für die fortschreitende KI-Technologie zu schärfen und zu testen, wie gut du zwischen realen und künstlichen Gesichtern unterscheiden kannst.
Real or AI Quiz
Das Quiz auf Britannica Education ist darauf ausgerichtet, die Fähigkeit von Schülern und Schülerinnen zu testen, echte Bilder von künstlich generierten Bildern zu unterscheiden. In der heutigen digitalen Welt, in der Filter, CGI und KI-generierte Visuals alltäglich sind, werden Kinder zunehmend mit verbesserten und künstlichen Inhalten konfrontiert. Die Frage lautet: Können sie effektiv erkennen, was real ist und was nicht? Als Lehrkraft spielen wir eine wichtige Rolle dabei, unsere Schüler*innen darauf vorzubereiten, Medieninhalte kritisch zu analysieren und zu bewerten. Das Quiz besteht aus verschiedenen Kategorien, in denen jeweils ein echtes Bild und ein von KI generiertes Bild enthalten sind. Die Schülerinnen und Schüler müssen das echte Bild auswählen und erhalten auch noch zusätzliche Erklärungen, woran man das jeweilige Fake-Bild entlarven kann!
LearnML – ArtBot
Die Seite LearnML bietet gleich drei einfache KI-Spiele für Jugendliche. Das erste davon ist besonders empfehlenswert. Dabei lernen die Spieler*innen die Grundlagen von KI auf eine spielerische Art und Weise kennen. Das Spiel macht die Lernenden zu Detektiven und die Aufgabe ist es, mithilfe eines kleinen KI-Helfers gestohlene Kunstobjekte wiederzufinden. Man trainiert den KI-Helfer, die versteckten Objekte in einem Labyrinth von Verliesen zu erkennen und zu lokalisieren. So lernt man spielerisch, wie überwachtes und verstärkendes Lernen funktioniert.
Quick, Draw!
Bei Quick, Draw! von Google handelt es sich um ein nettes Browser-KI-Spiel, bei dem Schüler*innen mithilfe von kleinen Zeichnungen mithelfen können, ein KI-Netzwerk zu trainieren, indem man seine Zeichnungen der weltweit größten Datenbank für Zeichnungen hinzufügt. Die Datenbank ist öffentlich zugänglich und dient der Forschung im Bereich maschinelles Lernen. Das Spiel wurde von Google als Beispiel dafür entwickelt, wie man maschinelles Lernen in unterhaltsamer Form nutzen kann.
Beeindruckend ist hierbei, wie schnell die KI die gezeichneten Bilder erkennt, oft reichen ein paar Striche schon dafür aus.
Human or Not?
Human or Not ist ein Spiel, bei dem du herausfinden kannst, ob du mit einem echten Menschen oder einem KI-Bot chattest. Es geht hierbei also darum, die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine zu testen. Auf diese Art und Weise kann man den sogenannten Turing-Test nachspielen, der auch heute noch eine wichtige Funktion erfüllt, wenn es darum geht festzustellen, ob eine Maschine (KI) menschenähnliche sprachliche Fähigkeiten entwickeln kann.
In dem Spiel müssen die Schüler*innen zwei Minuten lang mittels Chat mit dem Gegenspieler auf Englisch kommunizieren. Nach Ablauf der Zeit müssen sie dann entscheiden, ob sie mit einem echten Menschen oder mit einer KI geschrieben haben.
Thing Translator
Der Thing Translator ist ein weiteres KI-Tool, das von Google entwickelt wurde. Das Tool ermöglicht die Echtzeit-Übersetzung von Objekten und Texten, indem es die Kamera eines Smartphones oder Tablets verwendet. Wenn du auf ein Objekt zeigst, erkennt der Thing Translator das Objekt mithilfe von Bilderkennungsalgorithmen und übersetzt den Namen des Objekts in eine andere Sprache. Zum Beispiel, wenn du auf einen Stuhl zeigst, zeigt er dir das Wort “Stuhl” in der gewünschten Zielsprache an.
Die Genauigkeit der Übersetzungen hängt von der Qualität der Bilderkennung und der zugrunde liegenden Übersetzungsdatenbank ab. Dennoch ist es eine faszinierende Technologie, die uns einen Einblick in die Zukunft der maschinellen Übersetzung gibt!
Emoji Scavenger Hunt
Dieses nette, kleine Spielchen wurde von Google entwickelt und es geht darum, dass ein Emoji vorgegeben wird, das dann mithilfe der Smartphone-Kamera im Real Life gefunden werden muss. Wird also z.B. ein Schlüsse-Emoji angezeigt, dann muss man die Kamera ganz schnell auf einen echten Schlüssel richten. Die KI erkennt dann, ob man den richtigen Gegenstand gefunden hat.
Character.ai
Auf der Plattform Character.ai (auch als App verfügbar) kann man nach einer kostenlosen Registrierung mit zahlreichen weltbekannten Persönlichkeiten kostenlos chatten! So kann man beispielsweise eine gemütliche Unterhaltung mit Albert Einstein oder Stephen Hawking, aber auch mit Jesus oder einer Comicfigur führen. Die Chat-KI verkörpert dabei die typischen Eigenschaften des gewählten Gegenübers und stattet es mit typischen Haltungen und Ansichten aus. Auch die Art der Wortwahl ist passend.
Es wird aber vom Entwickler stets darauf hingewiesen, dass alle Aussagen natürlich fiktiv sind. Spaßig ist es auf jeden Fall trotzdem! Außerdem kann man gut Englisch üben, weil die Chats auf Englisch geführt werden müssen.
Fazit zu KI-Spielen
Einfache KI-Spiele eignen sich ideal dafür, um erste Erfahrungen mit KI-Systemen zu sammeln. Durch den niederschwelligen Zugang und dem Gamification-Aspekt erhöht sich das Interesse an dieser neuen Technologie.
Die Spiele eignen sich auch perfekt für weiterführende Diskussionen zum Thema KI und KI-Bildgeneratoren. Gute Texte und einige interaktive Spiele zum Thema KI bietet außerdem die Seite Schubu.at! Viel Spaß beim Ausprobieren der KI-Spiele.
