Die KI-Welt entwickelt sich rasend schnell und bringt immer neuere und bessere KI-Tools hervor. Eines davon ist das in Europa noch recht unbekannte KI-Tool Perplexity.ai, das sich als großer Konkurrent von ChatGPT entpuppt. Was das KI-Tool kann, erfährst du hier.
Was ist Perplexity.ai eigentlich?
Perplexity.ai wurde erst im August 2022 von einem Team von Ingenieuren und KI-Experten gegründet. Trotzdem hat Perplexity bereits um die 10 Millionen aktiven Nutzer*innen weltweit. Der CEO des Unternehmens, Aravind Srinivas, war ehemaliger KI-Forscher bei OpenAI und brachte also sehr viel Know-how über die GPT-Technologie mit ins Unternehmen. Die Webseite ist kostenlos nutzbar, man benötigt für ein Austesten der Seite noch nicht einmal einen Account. Irgendwann wird man jedoch aufgefordert, einen kostenlosen Account zu erstellen.
Perplexity ist eine KI-Suchmaschine, also eine Alternative zu konventionellen Suchmaschinen, wie z. B. Google. Sie versteht Fragen in natürlicher Sprache und gibt passende Antworten. Mithilfe der KI-Integrationen bietet das Tool aber viel mehr Möglichkeiten und häufig die besseren Antworten. Man stellt einfach eine Frage und bekommt von der KI eine Antwort erzeugt. Alles wird mit Quellen und Links belegt, was das Nachrecherchieren der Quellen sehr erleichtert.
Das KI-Tool ist somit mit dem Copiloten von Microsoft vergleichbar, aber die Ergebnisse sind deutlich besser. Außerdem schlägt Perplexity auch direkt passende Videos, Bilder und sinnvolle Folgefragen an. Im Gegensatz zu traditionellen Suchmaschinen, die hauptsächlich Links liefern, generiert Perplexity präzise Antworten.
Diese Fähigkeit, konkrete und überprüfbare Antworten in Echtzeit zu liefern, kann die Zeit für Recherche und Entscheidungsfindung erheblich reduzieren. Die Kombination aus einem umfassenden Suchmaschinen-Index und KI-gestützter Antwortaufbereitung macht das Tool zu einem äußerst effizienten Werkzeug.
Wie sieht die Oberfläche aus?
Die Oberfläche, ist ähnlich wie auch bei ChatGPT, Copilot oder Gemini, sehr einfach und schlicht gehalten. Die Seite wird standardmäßig auf Englisch angezeigt, aber man kann trotzdem auf Deutsch seine Anfragen schreiben und es wird dann auch auf Deutsch geantwortet. Was das KI-Tool aber deutlich von anderen Tools unterscheidet, sieht man, wenn man auf den Punkt „Focus“ klickt. Hier hat man nämlich die Auswahl zwischen verschiedenen Modi wie „Web“, „Academic“ usw. und dementsprechend auch gründlichere Möglichkeiten zur Suche.
Verschiedene Suchmodi
Durch eine gezielte Auswahl eines Suchmodus, sucht die KI-Suchmaschine dann auch wirklich nur dort und liefert viel zielgerichtetere und vor allem auch bessere Suchergebnisse, als wenn einfach nur oberflächlich das gesamte Web abgesucht werden würde. So ist es beispielsweise möglich, nur in bestimmten Youtube-Videos nach einer Antwort zu suchen. Diese Suchmodi gibt es genau:
- Web: ideal für allgemeine Suchen
- Academic: für spezielle Suchen von wissenschaftlichen Arbeiten
- Math: für mathematische oder physikalische Fragestellungen mit Unterstützung von Wolfram Alpha
- Writing: als Unterstützung für das kreative Schreiben, ohne Websuche
- Video: Hier werden anhand von Untertiteln Youtube-Videos durchsucht und man kann sofort an eine bestimmte Stelle in einem bestimmten Video kommen.
- Social: Hier werden soziale Plattformen, wie Reddit, Facebook, Instagram und TikTok durchsucht.
Kosten
Die KI-Suchmaschine ist komplett kostenlose nutzbar, irgendwann wird man allerdings aufgefordert, einen kostenlosen Account zu erstellen. Im kostenlosen Plan kann man 3 Dateien (PDFs oder Textdateien) pro Tag hochladen, um sie analysieren zu lassen. Für „normale“ Nutzer*innen ist der Abschluss es Abos also absolut nicht notwendig.
Die kostenpflichtige Variante des KI-Tools kostet genauso viel wie die kostenpflichtige Version von ChatGPT, GPT-4, also 20 Dollar pro Monat und bietet noch viel mehr Vorteile. Alle Informationen dazu findest du hier. Darüber hinaus ist Perplexity Pro bei jährlicher Zahlung mit 200 USD pro Jahr günstiger als vergleichbare Dienste wie ChatGPT Plus.
Aufbau eines Chats
Die Chats sind bei perplexity, ähnlich wie auch bei ChatGPT, Copilot, Gemini usw. sehr einfach gehalten. Man gibt eine Frage ein und einige Sekunden später erhält man die jewünschte Antwort, je nach Suchfiltereinstellungen. Dabei erhält man zuerst sofort die Quellen mit deren Hilfe die Antwort erstellt wurde. Etwas, was diese KI-Suchmaschine bereits von anderen ähnlichen Angeboten abhebt. Somit hat man sofort den Überblick, woher die Informationen stammen.
Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ gibt Perplexity dann die Antwort auf die eingegebene Frage und gliedert auch gleich alles übersichtlich. Durch die hochgestellten Fußnoten kann man gleich direkt zur weiterführenden Webseite gelangen. Im Anschluss an den Text erstellt Perplexity auch gleich direkt sinnvolle Folgefragen, die man dann nur mehr anklicken muss.
Einsatz im Schulunterricht
Perplexity bietet besonders für den Schulunterricht einige interessante Einsatzmöglichkeiten. Das Tool liefert nicht nur Antworten auf Fragen, sondern gibt auch die zugrunde liegenden Quellen an. Das ist besonders nützlich im Unterricht, da die Schüler lernen, wie sie Informationen validieren und auf verlässliche Quellen zurückgreifen können. Es fördert die kritische Bewertung von Informationen.
Schüler*innen lernen, präzise Fragen zu formulieren und relevante Informationen zu suchen. Das Tool bietet eine gute Möglichkeit, den Schülern zu zeigen, wie sie eigenständig recherchieren und die gefundenen Daten verwenden können. Da Perplexity.ai auf Echtzeit-Daten zugreift, können Schüler damit aktuelle Themen und Nachrichten recherchieren. Das ist besonders nützlich für Fächer wie Geschichte, Geografie oder Sozialkunde, in denen aktuelle Ereignisse relevant sind.
Schüler*innen können Perplexity.ai für Hausaufgaben oder zum Selbststudium verwenden, um ihre Fähigkeit zur Informationssuche zu verbessern.
Aktuelle Kritik und Vorwürfe
Perplexity.ai steht derzeit in der Kritik, weil es der New York Times (NYT) vorgeworfen wird, Inhalte ohne Erlaubnis zu verwenden. Die NYT hat rechtliche Schritte eingeleitet und fordert das Unternehmen auf, den Zugriff auf und die Nutzung ihrer Inhalte sofort einzustellen. Der Vorwurf lautet, dass das KI-Tool die Urheberrechte der NYT verletzt und sich ungerechtfertigt an deren sorgfältig recherchiertem und redigiertem Journalismus bereichert. Zusätzlich gibt es Berichte, dass Perplexity Daten heimlich scrappt und Informationen falsch darstellt. Diese Vorwürfe haben zu einer intensiven Diskussion über die ethische und rechtliche Nutzung von KI in der Informationsbeschaffung geführt.
Fazit
Perplexity.ai repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt in der Art und Weise, wie wir Informationen suchen und verarbeiten. Mit seiner Kombination aus Aktualität, Transparenz, Interaktivität und Effizienz bietet es eine einzigartige Lösung für die Herausforderungen der modernen Informationssuche. Ob für persönliche Recherchen, akademische Zwecke oder professionelle Anwendungen.
Die Tatsache, dass das Tool nicht nur passende Quellen, sondern auch noch passende Bilder und sogar YouTube-Videos bietet, ist genial. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Tool einmal auszuprobieren. Trotzdem ist Perplexity.ai eher eine verbesserte Google-Suche, also das, was Google Gemini eigentlich immer hätte sein sollen. Wirklich ersetzen kann es klassische LLM wie ChatGPT und Co. nicht wirklich, denn diese generieren bessere und vor allem auch längere Texte.
Auch der Copilot von Microsoft ist stark mit Perplexity vergleichbar, weil er ebenfalls passende Quellen ausgibt, allerdings verwendet Copilot nur die hauseigene Suchmaschine Bing. Perplexity liefert auch für den Einsatz im Schulunterricht interessante neue Möglichkeiten und ein Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall!
Quellen:
https://www.heise.de/news/New-York-Times-warnt-Perplexity-Nicht-unsere-Inhalte-9984215.html
https://www.getguru.com/de/reference/what-is-perplexity-ai-and-how-to-use-it
https://mindsquare.de/knowhow/perplexity-ai/
https://zapier.com/blog/perplexity-ai
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