In einer bahnbrechenden Entwicklung betritt Anna Indiana die Bühne als weltweit erste vollständig KI-generierte Singer-Songwriterin. Ihre Existenz, von künstlicher Intelligenz geschaffen, revolutioniert die Musiklandschaft und löst sowohl Begeisterung als auch hitzige Diskussionen online aus.

Wer ist Anna Indiana?

Anna Indiana ist eine Sängerin, die zu perfekt ist, um wirklich wahr zu sein. Ihre Haut ist absolut porenlos, ihr Kopf bewegt sich butterweich und ihre Stimme weicht nie auch nur einen Zentimeter von der gewünschten Tonhöhe ab. Anna Indiana, die erste Musikerin, von der behauptet wird, dass ihre gesamte Existenz – vom Bild über den Gesang bis hin zu Akkordfolge, Tonart, Tempo und Text – von künstlicher Intelligenz ohne menschliches Zutun erzeugt wurde. Ihr Name ist ein Akronym und setzt sich zusammen aus: “Articificial Neural Networks accelerate innovative new developments, igniting a new age”.

Anna Indiana
Screenshot Youtube: Anna Indiana

“Betrayed by this Town”: Das Debüt mit Kontroversen

Ihr Debüt-Song “Betrayed by this Town” behandelt Themen wie Herzschmerz und Zerbrochenheit. Trotz technischer Perfektion erntet Anna Indiana heftige Kritik, darunter von prominenten Kritikern wie Anthony Fantano und Kathy Griffin, die den Song als „schlecht“ und bedrohlich für die Musikszene bezeichnen.

Das Video gibt es hier zu sehen:

Die Schöpfer gewähren Einblicke in die genutzten Tools wie ChatGPT 4 und Musicfy, die den gesamten kreativen Prozess von Anna Indiana steuern. Trotz 21 Millionen Aufrufen stoßen sie auf heftige Kritik, die das Video als das “Schlimmste, was sie je gehört haben” bezeichnet. Es gibt allesdings auch sehr amüsante Kommentare, wie zum Beispiel diese Top-Kommentare unter dem Video:

It’s definitely not unsettling at all that the spooky robot girl doesn’t break eye contact the whole time she’s singing about destroying an entire town

marlastrongbow, Youtube-Userin

Wow it sounds like a song written by ones and zeros

GrantKanigan, Youtube-User

These lyrics sound like they would be written on the walls in blood in Silent Hill

Blinky_dorf, Youtube-User

Die Kontroverse um Anna Indiana entsteht nicht nur aus ihrer angeblichen vollständigen KI-Entwicklung, sondern auch aus wahrgenommenen kreativen Mängeln. Musiker James Blake äußert jedoch Begeisterung für die zukünftigen Möglichkeiten. Das beunruhigende Akronym in ihrem Namen signalisiert einen Paradigmenwechsel in der KI.

Virtuelle Influencer*innen

Trotz der Kontroverse spekulieren einige über eine mögliche Kultanhängerschaft für Anna Indiana, vergleichbar mit virtuellen Influencer*innen wie zum Beispiel Lil Miquela. Bei Lil Miquela handelt es sich um eine digitale Persönlichkeit, die seit 2016 auf Instagram aktiv ist und mittlerweile über 3 Millionen Abonnent*innen hat. 

Sie wurde von dem Technologie-Startup Brud aus Los Angeles erstellt. Lil Miquela postet Fotos und Geschichten aus ihrem Leben und präsentiert Mode. Sie ist auch in Modemagazinen zu sehen, gibt Interviews und ist auch als Sängerin erfolgreich. Ihr Musikstil bewegt sich zwischen House und Pop mit Anleihen bei Robyn, Dua Lipa und Peggy Gou.

Hier ist ein Beispiel für ein Musikvideo von Lil Miquela:

Lil Miquela hat auch zwei weitere Avatare auf Instagram, Blawko (ein Mann) und Bermuda (eine Frau), die 2018 auf Instagram erschienen sind. Angeblich hackte Bermuda Miquelas Instagram-Account, um deren wahre Identität bloßzustellen. Miquela gab daraufhin zu, ein Roboter zu sein.

Die Schöpfer von Anna Indiana streben angeblich einen 24/7-Livestream mit ausschließlich KI-generierter Musik an, ohne menschliche Beteiligung.

KI in der Musikindustrie: Herausforderungen und Chancen

Die Diskussion um Anna Indiana wirft grundlegende Fragen zur Rolle von KI in der Musikindustrie auf. Während Kritiker*innen betonen, dass KI authentische Kreativität nicht ersetzen kann, wird die mögliche Dominanz von leicht verdaulicher, KI-generierter “Streambait Creep”-Musik in der Streaming-Landschaft debattiert.

KI hat in den letzten Jahren in der Musikindustrie an Bedeutung gewonnen. KI-Algorithmen können beispielsweise neue Musik erstellen oder Musik-Remixes produzieren, die bestehenden Songs analysieren und daraus eine komplett neue Version erzeugen, die Musik-Analyse verbessern, um beispielsweise Vorhersagen über den Erfolg eines Songs zu treffen oder die Erwartungen ihrer Zielgruppe besser zu verstehen, und die Musik-Live-Performance verändern, indem sie die Musik automatisch an die Stimmung und die Reaktionen des Publikums anpassen.

Es gibt jedoch auch Bedenken, dass KI die menschliche Kreativität ersetzen könnte. Einige Experten glauben jedoch, dass KI als kollaborativer Partner und Werkzeug für Musiker und Komponisten dienen könnte, um musikalische Ideen zu erweitern und neue Ausdrucksformen zu ermöglichen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die KI in der Musikindustrie weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Branche haben wird.

Fazit: Anna Indiana als Schlüsselpunkt im KI-Kreativitätsdialog

Ob es nun gut oder schlecht ist, dass man mittlerweile sogar komplette Musikstücke mit KI erstellen kann, sei dahingestellt. Die Kontroverse um Anna Indiana bleibt ein Schlüsselpunkt im laufenden Dialog über die Schnittstelle von Technologie und Kreativität in der Musikindustrie. Ihr Aufstieg markiert nicht nur einen Wendepunkt, sondern wirft auch einen faszinierenden Blick in die Zukunft der KI in der Musik. Es bleibt weiterhin spannend, was die KI-Welt in Zukunft noch alles zu bieten hat.

Quellen:

https://www.businessinsider.com/ai-artifical-intelligence-musician-anna-indiana-pop-chatgpt-spotify-music-2023-11

https://de.wikipedia.org/wiki/Lil_Miquela

https://aftermath.site/let-humans-not-ai-be-bad-at-music


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